Kategorie: Recycling Produkte

Windrad aus Festplatten-Magnetscheiben

Beim Zerlegen einer defekte PC-Festplatte sind mir fünf Magnetscheiben in die Finger gefallen. Diese sehen ein bisschen auf wie CDs. Sie sind etwas kleiner, etwas dicker und spiegelblank. Diese sind wie rechts zu sehen übereinander angeordnet und werde parallel gelesen.

Ich habe mich dazu entschlossen aus den Magnetscheiben ein kleines Windrad zu bauen. Hierfür haben ich auf einer Inlineskater Rolle eine Fünferteilung angezeichnet und von Hand etwa im 45 Grad Winkel zur Achsausrichtung in die Lauffläche der Rolle eingesägt. In die gesägten Spalten ließen sich die Magnetscheiben sehr gut einpressen. Über die harte und trotzdem elastische Gummierung halten die Magnetscheiben ohne weitere Fixierung.

Dann brauchte es nur noch ein Aluminiumrohr, das mit Innengewinde versehen, als Achse für die Lagerung und Aufständerung für das gesamte Windrad dienen kann – fertig ist das Windrad. Bei Sonnenschein und Wind produziert es ein Lichtspektakel und hält (mutmaßlich) Tauben vom Balkon fern.

Einrad – Zweirad

Dieses Spezialeinrad ist keine Eigenkonstruktion, ich habe es nur in sehr schlechtem Zustand vor dem Schrottplatz gerettet. Es handelt sich nicht um ein Serienprodukt, sondern um ein Unikat, wobei ein 20 Zoll Einrad (hinten) mittels Steuerlager und einer Doppelstange mit einem 20 Zoll BMX Vorderrad (Vorne) mit Lenker und BMX Rotor ausgestattet wurde. Ein Rotor ermöglicht unbegrenzte Lenkerdrehungen ohne verdrehte Kabel.

Das Einrad wurde neu lackiert, die Bremse und Lager eingestellt und viel Chrom aufpoliert. Mir war dieser Rad Typ vorher nicht bekannt. Bei einer schnellen Recherche bin ich auf das bicymple, sowie auf das Qu-Ax Zwillings-Einrad gestoßen. Während das bicymple ein richtiges Fahrrad sein will, kommt das Qu-Ax dem vorliegenden Einrad sehr nahe.

Nach einer kurzen Eingewöhnung kann man auf dem Fahrrad erste Runden drehen. In den Straßenverkehr sollte man dann noch nicht, aber in der Herausforderung nicht das Gleichgewicht zu verlieren liegt ein gewisser Reiz. Leider kenne ich niemanden, der Einrad fahren kann. Ich stelle es mir aber spannend vor mit dem Rotor das Vorderrad nach Belieben drehen zu können, auf dem Hinterrad zu fahren und allerlei andere Kunststücke zu vollführen.

Und so sieht es aus, wenn man (zum zweiten mal) auf den Einrad-Zweirad fährt:

Rapid Prototyping Deckel

Bei einer geliebten Teekanne von Arzberg Porzellan ist der Deckel widerholt runtergefallen und in zahllose Einzelteile zerbrochen.

Da sich eine Teekanne ohne Deckel falsch anfühlt, mußte ein Neuer her. Dieser sollte die Form des Originaldeckels haben und sich mit Rastnasen beim Gießen in Position halten. Im ersten Schritt habe ich daher den Deckel im CAD nachkonstruiert was ohne Vorlage (die war ja kaputt) gar nicht so einfach war:

So sieht der fertige Deckel aus dem 3D-Drucker aus.

Untertassenbruch als Schlüsselbrett

Eine schlichte Untertasse ist bei einem Sturz sehr sauber mittig durchgebrochen ( Bild rechts). 

Die halbe Untertasse könnte fast fugenlos an planen Flächen positioniert werden, als  würde diese halb in der Fläche stecken. Dieser Effekt hat mich veranlasst die linke Hälfte zu behalten und an der Unterseite einen Aluminiumwinkel festzukleben (Bild unten).

Auf der richtigen Höhe montiert ist der Montagewinkel nicht sichtbar und die Untertasse bekommt ein zweites Produktleben als Schlüsselbrett.

Reparatur Küchengeräte

Ich habe in den vergangenen Monaten zwei defekte Küchengerätschaften repariert und dabei auf den Werkstoff Holz zurückgegriffen:

1. Saftpresse

Bei einer Saftpresse fehlte die Sechskant-Antriebsachse. Diese habe ich einfach aus einen 12 mm Buchenholzstab herausgefeilt.

Die neue Antriebsachse ist zwar kein Präzisionsteil geworden – der Übergang zwischen den beiden Sechskantkonturen rotiert leicht – funktioniert aber problemlos. Die Achse steckt in beiden Aufnahmen spielfrei und ist den im Betrieb auftretenden Belastungen problemlos gewachsen.

2. Messergriff

Bei einem sehr alten und beliebten Brotmesser war der Kunststoffgriff gebrochen.

Als neues Griffmaterial sind Holzfurnierreste zum Einsatz gekommen. Diese habe ich farblich sortiert und aufeinander geleimt. Das etwa 8 mm dicken Furniersperrholz sieht man unten links. Rechts zu sehen ist die Schnittkante mit dem gewählte Farbverlauf von dunkel nach hell.

Zwei passend zugeschnittenen Platte habe ich dann mit der dunklen Seite nach außen seitlich neben der Klinge positioniert, Löcher für Schrauben gebohrt und den Zwischenraum der nicht von der Klinge in Anspruch genommen wird mit hellem Furnier geschlossen. An der Klinke montiert sieht das ganze dann so aus:

Aus dem Klotz einen ergonomischen und ansprechenden Griff zu formen war dann der spannendste Teil. Zum Abschluß habe ich den Griff geölt so das die Holzfarben nochmal kräftiger zur Geltung kamen.

Rollbox aus Pappmaché

Unter einem Regal wollte ich eine große Rollbox unterbringen. Die Box sollte idealerweise die Abmessungen von 45cm Breite, 50cm Tiefe und 36cm Höhe haben um den zur Verfügung stehenden Raum optimal zu nutzen. Alle handelsüblichen Boxen – auch ohne Rollen – hatten stark abweichende Abmessungen, wodurch viel Stauraum verloren gegangen wäre. Also habe ich die Rollbox selber gebaut. Hier die Aufbauschritte:

  1. Eine Holzplatte bildet die Bodenplatte. Die Platte sollte nicht beschichtet sein, damit Holzkleber und Kleister verwendet werden kann. Ausschnitte für die Rollen vorsehen (Stichsäge).
  2. Vier Holzblöcke auf die Bodenplatte aufkleben. Diese bilden später die Aufnahme für die Radachsen. Idealerweise sind die Holzblöcke an der Oberseite kreisförmig ausgeführt und bilden so eine Kontur für die Radkästen.
  3. Pappstreifen seitlich an die Holzblöcke kleben. Diese bilden später den Radkasten.
  4. Einen großen, langen Pappstreifen um die Bodenplatte herumkleben.
  5. Grifflöcher und Radkästen ausschneiden.
  6. Die komplette Box mit Kleister und Papier verkleiden (In diesem Fall wurde schwarzes Papier verwendet). ACHTUNG: Sehr dickflüssigen Kleister verwenden, da sonst die Wellpappe weich wird und ihre stabile Struktur verliert.
  7. Rollen mit langen Holzschrauben in die Radkästen schrauben (ich habe alte Inlineskater Rollen verwendet).
  8. Fertig.

Ich hatte noch einsteckbare Griffschalen aus Kunststoff übrig (siehe Fotos unten). Die Griffe werden so noch stabiler, nötig ist es bei der Rollkiste nicht. Der mit Pappmaché versteifte Karton ist ausreichend robust und in schwarz auch nicht schmutzempfindlich. Ein Vorteil des Aufbaus: Eventuelle Beschädigungen können mit etwas Kleister und Papier repariert werden.

Fundstück

Über Jahre stand auf meinen Schreibtisch eine etwa 15cm hohe Glühbirne, die ich aus einem sehr alten Diaprojektor ausgebaut habe; ohne Funktion – einfach als Objekt. Schließlich kam aus einem demontierten Blitzgerät eine Kondensatoren-Doppelanordnung mit je 1320 Mikrofarad dazu.

Irgendwann fand sich die phallische Anordnung. Wer sie als erste so arrangiert hat ist nicht mehr festzustellen. Auf eine Holzplatte geschraubt und mit einer rückseitigen Halterung bekommt die Installation etwas trophäenhaftes und hängt jetzt so über der Eingangstür.

Cerankochfeld-Leuchte

Ich habe aus einem defekten Kochfeld eine Leuchte gebaut. Das Konzept:

Seit offene Feuer als Wärmequelle nicht mehr gebraucht werden freuen sich Menschen über Kaminfeuerimmitationen mit täuschend echten Flammeneffekten und Knistergeräuschen, ja sogar über Videos von Kaminfeuer in Dauerschleife. Da Strahlungsheizkörper ebenso aussterben wie offene Feuer, erschien es naheliegend auch diese Technologie, deren rot leuchtenden Platten lange das Sinnbild für Wärme waren, als Immitation weiterleben zu lassen. Das Gefühl von wohliger Wärme, das sich seit 1973 beim Betrachten einer roten Herdplatte einstellt, gilt es ebenso zu erhalten wie die kalten Flammen im Elektrokamin.

Hierzu habe ich die Strahlungsheizkörper aus dem Glaskeramikkochfeld ausgebaut und gegen passend geformte Scheiben mit LED Beleuchtung ausgetauscht.

Die LED`s erhellen die Scheiben vom Rand aus. Das Foto oben links zeigt die Unterseite einer „Heizplatte“ mit dem aufgeklebten LED Streifen. Satinierte Acrylglasscheiben sorgt für Streuung und rote Folie für die gewünschte Farbe. Hier die fertige Lichttechnik im ausgeschalteten…

und im eingeschalteten Zustand (Bild unten). Ohne das darüber liegende Ceranglas zeichnen sich die Lichtpunkte noch sehr deutlich ab.

Insgesamt wurden 2,5m LED Streifen benötigt. Das Ceranglas macht das Licht nochmal rötlicher und es entsteht eine schöne Tiefenwirkung wie man sie von den Strahlungsheizkörpern her kennt. Dann bekam das Kochfeld noch einen 35mm hohen, weißen Rahmen. Löcher in der Blechrückwand ermögliche eine einfache Wandmontage. Das Kochfeld hängt wie ein Bild an der Wand und strahlt im eingeschalteten Zustand angenehm warmes Licht aus.