Schlagwort: Lastenrad

Bäckerrad Reparatur

Bei einem schönen alten Bäckerrad fehlte der gesamte Frontträger. Ersatzteile gibt es nicht. Also habe ich aus Sperrmüllfunden eine neue Frontträgerkonstruktion gebaut.

Der Frontträger besteht im wesentlichen aus Teilen von zwei rollbaren Kleiderständern (Rot, Orange, Grün und Blau). Die hintere Abstützung an den Rahmen habe ich aus Teilen eines robusten Gepäckträgers entnommen (Violett). Hier der unlackierte Rahmen mit dem neuem Frontträger:

Der noch unlackierte Rahmen mit dem neuem Frontträger und unten das fertige Fahrrad.

Lastenrad Eigenbau II

Nachdem für größere Transporte mein „Bäckerrad“ an Grenzen stößt habe ich ein längeres Lastenrad gebaut. Die Umsetzung des Rahmens ist größtenteils unter Verwendung von gebrauchten Teilen gelungen.Lastenrad-AufbauDen Unterzug des Rahmens bildete ein 50 mm Stahlrohr (rot) aus einem Bettgestell das ich auf dem Sperrmüll gefunden habe. Das Sattelrohr am 26 Zoll Hinterbau (blau) ist bewusst sehr kurz gewählt um das Rad für unterschiedlich große Fahrer kompatibel zu halten. Auch hier konnte ich auf ein schrottreifes Damenrad zurückgreifen. Um die Sitzhöhe variable zu halten musste ich nur eine relativ lange Sattelstütze kaufen. Aus einem Unfallrad mit gestauchtem Unterrohr (Frontalzusammenstoß) konnte ich das Oberrohr des Rahmens zum Steuerrohr (orange) umfunktionieren. Aus diesem und zwei weiteren Schrotträdern stammen auch die Auskreuzungen des Rahmens (türkis) die ich aus Sitzstreben gebaut habe. Die beiden zugekauften Oberrohre (violett) haben einen Durchmesser von 20 mm und eine Wandstärke von 1mm. Sie habe zueinander einen Abstand von ca. 14 cm und enden vorne in einem Halbkreis (gelb) den ich aus einem alten Rennradlenker entnommen habe.
Lastenrad-Rahmen
Die Abbildung oben zeigt die Verwendung des Bettgestells als Unterrohr des Rahmens. Den fertigen Rahmen habe ich grau lackiert. Die Lenkung erfolgt über ein Gestänge mit Fluro-Gelenklagern. Die Ladefläche besteht aus einer 45 x 100 cm großen Siebdruckplatte. Das Rad verfügt über eine 7-Gang Nabenschaltung mit Rücktritt, eine LED-Lichtanlage und (inzwischen) auch einen Zweibeinständer.
Da ich kein 20 Zoll Schutzblech für das Vorderrad hatte, habe ich ein vorhandenes, aber deutlich zu großes montiert. Leider setzt es beim Herunterfahren von hohen Bordsteinkanten auf. Diesen Punkt werde ich noch ändern. Das Fahrverhalten ist, ob des großen Radstands, zunächst gewöhnungsbedürftig, aber dann sehr angenehm. Schlaglöcher, in die das Vorderrad hineinfährt, kommen hinten nur als leichtes Ruckeln an. Positiv fällt auch die Steifigkeit des Gitterrahmens auf.

Detail-Zusammenstellung

City Bike Konzept

Ich mag individuelle Mobilitätslösungen. Nachdem mir mein Fahrrad geklaut wurde (es ist inzwischen wieder aufgetaucht), habe ich angefangen ein Stadtfahrrad zu bauen. Folgende Aspekte waren mir wichtig:

– verkehrssicher (Lichtanlage mit Standlichtfunktion etc.)
– allwettertauglich (Schutzbleche)
– pflegeleicht (Nabenschaltung, Kettenschutz, Nabendynamo)
– wendig und robust (24″ Laufräder)
– diebstahlsicher (Speichenschloss und „eigenwilliges Äußeres“)
– funktional (Vorrichtung zur Mitnahme von Menschen und Gegenständen)
– preiswert (Verwendung von überwiegend gebrauchten / vorhandenen Bauteile)

Im ersten Schritt habe ich einen 28 Zoll-Damenradrahmen so modifiziert, dass sich mit den 24 Zoll Laufrädern vernünftige Fahreigenschaften ergeben.

Den Rahmen, hier weitgehend von Altlack befreit, habe ich mit zwei zusätzlichen Streben verstärkt und mit einer Aufnahme für einen Frontkorb versehen.

Bei der Farbgebung habe ich mich auf den vorhandenen Fundus an Lackresten beschränkt und ein Taubenblau gewählt. Hier das fertige „City Bike“:

Durch die Aussteifungen ergibt sich ein sehr steifer Rahmen. Die kleinen Laufräder machen das Rad schön kompakt, wobei der große Radstand für einen guten Geradeauslauf sorgt. Hier noch einige Detailansichten:

Die aus dem BMX Bereich stammenden „Achsverlängerungen“ am Hinterrad erlauben es Personen stehend zu transportieren. Der Frontkorb (eigentlich zur Anbringung am Gepäckträger gedacht) kann im Bedarfsfall ausgeklappt werden.

Die Führung des Bremszug musste ich leicht modifizieren, damit es zu keiner Kollision mit dem ausgeklappten Korb kommt. Ein robustes Speichenschloss macht das Abschließen des Fahrrades auf innerstädtischen Kurzstreckenfahrten zu einer schnellen Angelegenheit.

Lastenrad Eigenbau

Vor 14 Jahren habe ich mir ein Lastenrad gebaut. Da es nicht viel Kosten sollte kamen nur alte Fahrradteile und Sperrmüll zum Einsatz.

Den Hauptteil des Rahmens bildete ein 28 Zoll Herrenradrahmen (rot), die zusätzliche untere Rahmenstrebe stammte aus einem Schwanenhalsrahmen (grün), die Steuerrohrverlängerung erfolgte mittels eines Staubsaugerrohrs (cyan), die Gabel stammte aus einem BMX Rad (blau) und den eigentliche Transportkorb habe ich aus einem Couchtisch konstruiert. Da ich damals noch nicht schweißen konnte, habe ich alles hartgelötet. Eine dicke schwarze Lackschicht verbindet die einzelnen Baugruppen auch visuell:


Aus der anfänglichen Dreigang-Nabenschaltung wurde eine Fünfgang- und schließlich eine Siebengang-Schaltung. Dann bekam die Vorderradgabel Cantilever-Sockel. Aus der Trommelbremse im Vorderrad wurde ein Nabendynamo. Die Sattelstütze müsste ich letztes Jahr nach einem Bruch schweißen (siehe oben), da es heute keine so dünnen Sattelstützen mehr zu kaufen gibt.

Anfang des Jahres stellte ich fest, das der Rahmen stark verzogen war. Eine genauere Betrachtung zeigte einen Rahmenbruch zwischen unterem Rahmenrohr und Tretlager. Zwar ließ sich das Fahrrad noch erstaunlich gut fahren (man musste immer etwa 5 Grad nach links lenken um letztlich geradeaus zufahren), aber das Vertrauen in die Sicherheit des Fahrzeugs, gerade beim Transport von Lasten, war dahin. Ein neuer Rahmen musste her. Die statisch relevanten Rahmenteile wollte ich austauschen, der Korb und einen Großteil der Anbauteile sollten erhalten bleiben. Die Basis des Umbaus bildete wieder ein 28″ Herrenradrahmen. Damit konnte auf den Bau aufwendiger Rahmenlehren verzichtet werden. Dieses Bild zeigt den neuen Rahmen mit dem bereits verlängerten Steuerrohr.


Im nächsten Schritt habe ich den Korb aus dem alten Rahmen herausgeschnitten und an den neuen Rahmen geschweißt.

Das Loch im Oberrohr des alten Rades, das beim Entfernen des Korbs zurückblieb, habe ich mit einem Stück Rohr überbrückt (siehe Bild) um das Fahrrad (auch ohne Korb) temporär fahrtüchtige zu erhalten. Die verbleibenden Arbeitsschritte waren Grundierung aufzubringen, zu lackieren und die alten und neuen Anbauteile zu montieren.

Das neue Rad (Bilder unten) verfügt nun über zwei Felgenbremsen, eine Rücktrittbremse, Standlichtautomatik, 8-Gänge sowie eine gefederte Sattelstütze. Aufgrund leichter Veränderungen in der Rahmengeometrie liegt die Holzplatte des Korbes jetzt oberhalb und nicht mehr unterhalb des Korbrahmens.