Kategorie: Eigenprodukte

Reparatur Küchengeräte

Ich habe in den vergangenen Monaten zwei defekte Küchengerätschaften repariert und dabei auf den Werkstoff Holz zurückgegriffen:

1. Saftpresse

Bei einer Saftpresse fehlte die Sechskant-Antriebsachse. Diese habe ich einfach aus einen 12 mm Buchenholzstab herausgefeilt.

Die neue Antriebsachse ist zwar kein Präzisionsteil geworden – der Übergang zwischen den beiden Sechskantkonturen rotiert leicht – funktioniert aber problemlos. Die Achse steckt in beiden Aufnahmen spielfrei und ist den im Betrieb auftretenden Belastungen problemlos gewachsen.

2. Messergriff

Bei einem sehr alten und beliebten Brotmesser war der Kunststoffgriff gebrochen.

Als neues Griffmaterial sind Holzfurnierreste zum Einsatz gekommen. Diese habe ich farblich sortiert und aufeinander geleimt. Das etwa 8 mm dicken Furniersperrholz sieht man unten links. Rechts zu sehen ist die Schnittkante mit dem gewählte Farbverlauf von dunkel nach hell.

Zwei passend zugeschnittenen Platte habe ich dann mit der dunklen Seite nach außen seitlich neben der Klinge positioniert, Löcher für Schrauben gebohrt und den Zwischenraum der nicht von der Klinge in Anspruch genommen wird mit hellem Furnier geschlossen. An der Klinke montiert sieht das ganze dann so aus:

Aus dem Klotz einen ergonomischen und ansprechenden Griff zu formen war dann der spannendste Teil. Zum Abschluß habe ich den Griff geölt so das die Holzfarben nochmal kräftiger zur Geltung kamen.

Dr. Eggman Kostüm

Jim Carrey spielt in dem Film Sonic The Hedgehog den bösen Dr. Eggman. Für ein Interview haben Daniele Rizzo und ich innerhalb von einer Stunde ein Dr Eggman Kostüm zusammengebastelt. Es musste schnell gehen, aber das Ergebnis kann sich sehen lassen:

In dem Interview gefällt mir ganz besonders die Reaktion bei Minute 2:48 und der Wandel ab Minute 6:48. Schon das Ankleben des „Barts“ an die Brille hat Spass gemacht.

Rapid Prototyping Reparatur: Fensterverschluss

Bei einem in die Jahre gekommenen Werkstattfenster sind Kunststoffteile, die als Widerlager für die Verschlussbolzen dienen, spröde geworden und gebrochen (siehe oben links). Ersatzteile waren nicht zu bekommen. Also musste das Kunststoffteil im CAD nachgebaut werden (siehe oben rechts).

Einmal als CAD Daten vorhanden kann das Bauteil im FDM Verfahren gedruckt werden. Hier der direkte Vergleich zwischen alt und neu:

Da sich abzeichnet, dass die anderen Fenster auch Ersatzteile brauchen habe ich direkt 10 Stück gedruckt. Dauer pro Druckvorgang: Etwa eine Stunde.

Rollbox aus Pappmaché

Unter einem Regal wollte ich eine große Rollbox unterbringen. Die Box sollte idealerweise die Abmessungen von 45cm Breite, 50cm Tiefe und 36cm Höhe haben um den zur Verfügung stehenden Raum optimal zu nutzen. Alle handelsüblichen Boxen – auch ohne Rollen – hatten stark abweichende Abmessungen, wodurch viel Stauraum verloren gegangen wäre. Also habe ich die Rollbox selber gebaut. Hier die Aufbauschritte:

  1. Eine Holzplatte bildet die Bodenplatte. Die Platte sollte nicht beschichtet sein, damit Holzkleber und Kleister verwendet werden kann. Ausschnitte für die Rollen vorsehen (Stichsäge).
  2. Vier Holzblöcke auf die Bodenplatte aufkleben. Diese bilden später die Aufnahme für die Radachsen. Idealerweise sind die Holzblöcke an der Oberseite kreisförmig ausgeführt und bilden so eine Kontur für die Radkästen.
  3. Pappstreifen seitlich an die Holzblöcke kleben. Diese bilden später den Radkasten.
  4. Einen großen, langen Pappstreifen um die Bodenplatte herumkleben.
  5. Grifflöcher und Radkästen ausschneiden.
  6. Die komplette Box mit Kleister und Papier verkleiden (In diesem Fall wurde schwarzes Papier verwendet). ACHTUNG: Sehr dickflüssigen Kleister verwenden, da sonst die Wellpappe weich wird und ihre stabile Struktur verliert.
  7. Rollen mit langen Holzschrauben in die Radkästen schrauben (ich habe alte Inlineskater Rollen verwendet).
  8. Fertig.

Ich hatte noch einsteckbare Griffschalen aus Kunststoff übrig (siehe Fotos unten). Die Griffe werden so noch stabiler, nötig ist es bei der Rollkiste nicht. Der mit Pappmaché versteifte Karton ist ausreichend robust und in schwarz auch nicht schmutzempfindlich. Ein Vorteil des Aufbaus: Eventuelle Beschädigungen können mit etwas Kleister und Papier repariert werden.

Redesign Kinder Messlatte „Rakete“

2016 habe ich eine Kinder-Messlatte im Stil einer Rakete entworfen. Leider waren die Produktionskostens für die damals produzierten Stück einfach zu hoch. In den letzten Monaten habe ich Produkt und Herstellung verbessert und eine größere Stückzahl produziert. Kaufen kann man die Messlatte hier.

Fundstück

Über Jahre stand auf meinen Schreibtisch eine etwa 15cm hohe Glühbirne, die ich aus einem sehr alten Diaprojektor ausgebaut habe; ohne Funktion – einfach als Objekt. Schließlich kam aus einem demontierten Blitzgerät eine Kondensatoren-Doppelanordnung mit je 1320 Mikrofarad dazu.

Irgendwann fand sich die phallische Anordnung. Wer sie als erste so arrangiert hat ist nicht mehr festzustellen. Auf eine Holzplatte geschraubt und mit einer rückseitigen Halterung bekommt die Installation etwas trophäenhaftes und hängt jetzt so über der Eingangstür.

Cerankochfeld-Leuchte

Ich habe aus einem defekten Kochfeld eine Leuchte gebaut. Das Konzept:

Seit offene Feuer als Wärmequelle nicht mehr gebraucht werden freuen sich Menschen über Kaminfeuerimmitationen mit täuschend echten Flammeneffekten und Knistergeräuschen, ja sogar über Videos von Kaminfeuer in Dauerschleife. Da Strahlungsheizkörper ebenso aussterben wie offene Feuer, erschien es naheliegend auch diese Technologie, deren rot leuchtenden Platten lange das Sinnbild für Wärme waren, als Immitation weiterleben zu lassen. Das Gefühl von wohliger Wärme, das sich seit 1973 beim Betrachten einer roten Herdplatte einstellt, gilt es ebenso zu erhalten wie die kalten Flammen im Elektrokamin.

Hierzu habe ich die Strahlungsheizkörper aus dem Glaskeramikkochfeld ausgebaut und gegen passend geformte Scheiben mit LED Beleuchtung ausgetauscht.

Die LED`s erhellen die Scheiben vom Rand aus. Das Foto oben links zeigt die Unterseite einer „Heizplatte“ mit dem aufgeklebten LED Streifen. Satinierte Acrylglasscheiben sorgt für Streuung und rote Folie für die gewünschte Farbe. Hier die fertige Lichttechnik im ausgeschalteten…

und im eingeschalteten Zustand (Bild unten). Ohne das darüber liegende Ceranglas zeichnen sich die Lichtpunkte noch sehr deutlich ab.

Insgesamt wurden 2,5m LED Streifen benötigt. Das Ceranglas macht das Licht nochmal rötlicher und es entsteht eine schöne Tiefenwirkung wie man sie von den Strahlungsheizkörpern her kennt. Dann bekam das Kochfeld noch einen 35mm hohen, weißen Rahmen. Löcher in der Blechrückwand ermögliche eine einfache Wandmontage. Das Kochfeld hängt wie ein Bild an der Wand und strahlt im eingeschalteten Zustand angenehm warmes Licht aus.

Überarbeitung Gottesanbeterin Kostüm

Ich habe mein Gottesanbeterin Kostüm überarbeitet. Im ersten Schritt habe ich eine Scherenmechanik gebaut welche die Kauwerkzeuge im Kopf bewegen soll. Der Antrieb erfolgt über einen 12V Getriebemotor mit 15 U/min:

Als zweites wurde der Kopf überarbeitet: Die Augen habe ich rot lackiert und dann mit einer grünlich-glänzenden Damenstrumpfhose überzogen. Die bisherige, einfache Lackierung des Kopfes wurde durch einen facettenartig glänzenden Textilüberzug ersetzt. Der fertige Kopf mit Scherenmechanik sieht dann so aus:

Auch die Arme und den Körper habe ich mit Textil überzogen. Mit grünem Metallic Lack wurde am Körper einzelne weich Konturen nachgezeichnet. Hier ein Bild des fertigen Hutteils:

In einem Second Hand Laden habe ich ein grünes Kleid erworden, es etwas in der Breite angepasst und mit einem zusätzlichen Reißverschluß versehen.

Kombiniert mit einem Longsleeve, einer Strumpfhose sowie einer Kravatte (alles in grün) sieht das fertige Kostüm dann so aus!

Budapester Schlappen

Ein erster bendys Entwurf sah vor die Schuhe wie klassische Budapester zu gestalten. Nachdem dieser Weg nicht weiter verfolgt wurde blieb ein Paar zweigeteilte Schäfte übrig. Aus diesen Schäften habe ich Budapester Schlappen gebaut:

Hierzu musste ich nur das Fersenteil entfernen, einen Rahmen aufkleben und aus Plattenmaterial eine Laufsohle aufbauen – Fertig.

Leider wurde sich bei der Leistengestaltung stark an „Bequemschuhen“ orientiert. Die Schuhe wirken daher wie Hausschuhe und der Überraschungseffekt fällt gering aus. Nichts was ich so wirklich tragen würde, aber ein Ansatz, den ich noch nicht gesehen habe.