Monat: Juni 2016

Mülleimer mit Fußpedal

Ich habe einen Mülleimer gebaut der zeitgleich den Deckel eines großen (42 Liter) und eines kleinen (10 Liter) Eimers mit einem Fußpedal öffnen kann. Die Eimer mit Deckel namens „Filur“ stammen von Ikea. Die Rahmenkonstruktion besteht aus Eichenholzprofilen im Format 40mm x 40mm die ich aus einer Arbeitsplatte geschnitten habe.

Muelleimer-ReiheDie Mechanik ist möglichst einfach gehalten:

Der Treterarm besteht aus einem robusten Alugußwinkel, der auf einen Holzstab aufgeschraubt wurde. Am unteren Ende des Holzstabes befindet sich der Drehpunkt des Fußpedals. Der Drehpunkt ist mit einer Lagerung aus Inlineskater-Kugellagern ausgestattet.

Am oberen Ende ist ein Drahtseilhalter montiert über den sich die Länge des Stahlseils und damit der Öffnungswinkel der Klappen sowie das Ansprechverhalten der Mechanik steuern lässt.

Bei dem Stahlseil handelt es sich um einen Fahrrad Schaltzug. Dieser wird über eine Umlenkrolle geführt, wodurch die lineare Bewegung in eine Rotationsbewegung umgewandelt wird. An der Umlenkrolle ist ein Auslegerarm befestigt, der bei Betätigung des Treters eine Rotationsbewegung nach oben vollzieht.

Über eine drehbar gelagerte Stange, die am Ende des Auslegerarms befestigt ist, wird Verbindung zu den Deckeln hergestellt. Dies erfolgt durch ineinander gesteckte Aluminiumrohre wodurch die Deckel einfach und unabhängig voneinander entfernt werden können. Dies erleichtert den Wechseln der Müllbeutel. Die Abbildung unten zeigt den gitterartigen Rahmen aus Eichenstäben und die mittige Anordnung der Mechanik.

Mülleimer-Perspektivansicht
Das linke Bild zeigt die Kugellagerung des Fußpedals mit dem nach vorne herausstehenden Aluwinkel. Rechts ist die Umlenkrolle mit dem Auslegerarm zu sehen der bei Betätigung nach oben schwenkt.

Mülleimer-Detail-01

Der Mülleimer im geöffneten Zustand: Die Bewegung wird durch die ineinander gesteckten Aluminiumrohre synchron auf beide Deckel übertragen.

Mülleimer-offen

Piano-Möbel II

Um für ein sehr technisch aussehendes Masterkeyboard (Doepfer LMK2+) eine wohnlichere Hülle zu schaffen habe ich ein altes, kaputtes Klavier entkernt und das Masterkeyboard integriert.

Piano-Möbel-10Das Klavier war zu verschenken und es sind nur die Kosten für den Transport angefallen. Das Foto (rechts) zeigt das Klavier in seinem ursprünglichen Zustand: Einige Tasten erzeugte keine Töne mehr, der Tastenbelag (Elfenbein) fehlte und das Klavier ließ sich nicht mehr stimmen.

Im ersten Schritt habe ich das Innenleben entfernt: Während sich die Klaviermechanik mit wenigen Schrauben lösen und herausnehmen lässt, ist das Durchtrennen der Saiten mit dem Seitenschneider ein unschöner und lauter Akt bei dem es sich empfiehlt Schutzbrille und Handschuhe zu tragen. Der hölzerne Teil des Rahmens ist mit dem Klavierkorpus verleimt, so dass ich diesen mit der Handkreissäge von den seitlichen Wänden trennen musste. Das Ergebnis ist ein vollständig leerer Klavierkorpus (Bild: das Klavier in der ursprünglichen Vorder- und der entkernten Rückansicht).
Piano-Möbel-09Da das Masterkeyboard etwa 22cm breiter ist als die ursprüngliche Tastatur galt es das Klavier entsprechend umzubauen, ohne dass dies zu sehr auffällt. Die rot markierten Bereiche zeigen die Bereiche in denen das Klavier verbreitert wurde.Piano-Möbel-11-beschriftetDen oberen Klavierkasten habe ich in seiner Breite belassen, so dass sich rechts und links kleine Stufen (3) ausbilden, die als Klappe Zugang zum Stauraum darunter bietet. Auch die unteren Bereiche (2+4) waren mit Plattenmaterial gut zu verlängern. Schwierig war die unauffällige Verbreiterung der geschwungenen Tastenklappe. Hier habe ich eine Form gebaut und mehrere Sperrholzschichten zu zwei Bugholzteilen verleimt. Dieser Prozess ist auf den Werkstattbildern (ganz oben) gut zu sehen. Hier das fertige Klavier-Möbel:

Piano-Möbel-12Die Rückansicht zeigt die eingezogenen Regalböden. Der obere und untere Bereich des Klaviers sind frontseitig durch Klappen zugänglich gemacht und somit als Stauraum nutzbar.

Piano-Möbel-13